Demografie, Feuchtarbeit und Infektionsschutz machen zu schaffen Handekzeme bei Pflegeberufen steigen

Berlinhaut+job

Experten der Berufsgenossenschaften sehen einen Grund für die steigende Zahl der Handekzeme in den höheren Anforderungen des gesetzlichen Infektionsschutzes. Das berichtet die Zeitschrift Heilberufe in ihrer aktuellen Ausgabe (6/2014).

Die vermehrte Umsetzung von Maßnahmen zur Händehygiene und Flächendesinfektion gefährde die Hautgesundheit, wenn die Maßnahmen nicht richtig durchgeführt werden. „Dabei ist die Händedesinfektion mit alkoholischen Produkten das geringste Problem, vor allem, wenn rückfettende Produkte eingesetzt werden", schreibt Sabine Niknam. Das größte Risiko resultiere aus der so genannten Feuchtarbeit, etwa zu häufigem Waschen der Hände, oder zu langem Tragen von Handschuhen sowie mangelnder Hautpflege.

Wie das Pflegemagazin weiter berichtet, zeigt sich schon im ersten Ausbildungsjahr bei 27 % des Krankenpflegepersonals ein Ekzem an den Händen – mit steigender Tendenz. Trotz eines gut organisierten Systems mit primärpräventiven Maßnahmen (Ersatzstoffe, Automatisierung, Arbeitsorganisation) und dem Instrumentarium der Sekundärprävention (arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen, individualmedizinische Beratung und Schulung, gezielte Frühtherapie) nehme die Zahl der berufsbedingten Hauterkrankungen in Deutschland bei den Pflegeberufen weiter zu. Das hat nicht zuletzt jedoch auch demografische Gründe: „Die ambulante und stationäre Altenpflege boomt und mit Zunahme der Beschäftigten steigt leider auch die Zahl der Hauterkrankungen", bilanziert die Autorin.

Heilberufe. Das Pflegemagazin, Berlin, Heft 6(2014), S10ff. 25.06.2014