Hautkrebs

Anerkannt als Berufskrankheit

Wer häufig und über längere Zeit im Freien arbeitet, der ist mehr als andere gefährdet. Das gilt für Straßenbauarbeiter, Landwirte, Bauarbeiter, Weinbauern, Seeleute, Skilehrer, Wanderführer und viele andere Berufe gleichermaßen. Immer häufiger werden Hautkrebserkrankungen als berufsbedingt anerkannt.

Unsere Haut schützt uns vor intensiver UV-Strahlung und anderen schädlichen Umwelteinflüssen. Doch auch sie benötigt Erholung. Wenn wir unser UV-Belastungskonto überziehen, versagt der natürliche Reparaturmechanismus der Haut und wir erhöhen damit das Risiko, dass Lichtschäden zu Hautkrebs oder seinen Vorstufen entarten.

Wir mögen uns an manches nicht mehr erinnern, aber unsere Haut kann nicht vergessen, auch nicht die Lichtschäden, die im Laufe unseres Berufslebens entstanden sind. Der Beruf kann bei regelmäßiger Tätigkeit im Freien verräterische Spuren auf unserer Haut hinterlassen: aktinische Keratosen zum Beispiel, eine Frühform von hellem Hautkrebs. Auslöser ist die natürliche UV-Strahlung der Sonne. Die Anzahl der neu auftretenden Hauttumore lag zuletzt allein in Deutschland bei rund 530.000 jährlich, wie dazu das Competenzzentrum für Versorgungsforschung in der Dermatologie berichtet.

Das Plattenepithelkarzinom und seine Frühformen – die aktinische Keratosen – sowie die Bowen-Karzinome der Haut können als Berufskrankheit (BK 5103) anerkannt werden: aktinische Keratosen, wenn sie mit einer Zahl von mehr als fünf pro Jahr vereinzelt auftreten oder ein flächiges Hautareal größer als 4 cm² betroffen ist (Feldkanzerisierung).

Das Basalzellkarzinom, das maligne Melanom und andere seltene Formen von Hautkrebs werden von der BK 5103 nicht erfasst; der berufliche Zusammenhang ist wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt.

Aktinische Keratose

Typischerweise an den Sonnenterrassen des Gesichts entstehen kleine evtl. leicht gerötete derbe Hautschuppen. Man fühlt beim Darüberstreichen über diese „Lichtschwielen“ mehr als man sieht. Unbehandelt kann sich hieraus ein Plattenepithelkarzinom entwickeln.

Morbus Bowen

Der Morbus Bowen bildet münzförmige, einzeln stehende gerötete Herde mit schuppender oder schuppend-krustiger, seltener samtartig geröteter Oberfläche, die einem Ekzem oder einer Schuppenflechte ähneln. Der Morbus Bowen ist feingeweblich engstens verwandt mit aktinischen Keratosen und teilt ihre ungünstige Prognose.

Plattenepithelkarzinom

Das Plattenepithelkarzinom ist der zweithäufigste Hautkrebs. Der Tumor entwickelt sich in erster Linie auf schwer lichtgeschädigter Haut bei bereits vorhandenen Krebsvorstufen in den sogenannten Epithelzellen der Haut. Diese Form des hellen Hautkrebses zeigt den direktesten Zusammenhang zwischen langanhaltender regelmäßiger Sonnenbestrahlung, die für Außenbeschäftigte so typisch ist, und einer Tumorerkrankung. Es zeigen sich hautfarbene Schuppenkrusten und Verhornungen, vielfach mit Einblutungen und umgebender Rötung und in der Folge Gewebszerstörung und geschwürartiger Zerfall.